Das Probenwochenende ist jedes Jahr ein großes Highlight, das für das Sinfonische Blasorchester nicht nur intensive Probenarbeit, sondern auch jede Menge Spaß und Gemeinschaftsgefühl bedeutet. In diesem Jahr war die Vorfreude so groß wie lange nicht mehr, denn die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle konnten endlich wieder zusammen wegfahren und machten dort weiter, wo sie vor drei Jahren aufgehört hatten – in der Musikakademie Marktoberdorf.
Am Freitagabend (27.1.) trafen die Musikerinnen und Musiker auf dem wunderschön verschneiten Schlossgebäude ein, bevor die Zimmer bezogen wurden und es nach dem Abendessen mit der ersten Gesamtprobe losging. In diesem Jahr war neben Dirigent Michael Meyer ein neuer Gast mit an Bord: Paul Roh, musikalischer Leiter der Stadtkapelle Fürstenfeldbruck, begleitete über das ganze Wochenende die Probenarbeit und die musikalische Entwicklung des Orchesters, wovon alle sehr profitierten.
Auch abseits der Musik gab es etwas Neues: jeder der Lust hatte, konnte beim sogenannten „Mörderspiel“ mitspielen. Dabei scheidet jedes „Opfer“ aus, das einen Gegenstand aus der Hand seines „Mörders“ annimmt, ohne dass er diesen zuvor abgestellt hat. So ergriff schon nach kurzer Zeit einige Musiker die Mordlust, andere eher der Verfolgungswahn – jedoch alles mit einem Augenzwinkern ;).
Nach einer erfolgreichen ersten Probe ließen die Musiker den Abend gemeinsam in der gemütlichen Bierstube ausklingen. Es wurde geratscht, getrunken und gelacht. Während die einen Karten spielten, unterhielten sich andere über neue Ideen und Zukunftspläne für den Verein. Manche Musiker tauschten ihre Blasinstrumente gegen Kontrabass, Gitarre und Cahon und stimmten ein gemeinsames Lied an. Bei einer rasanten Bob-Fahrt kamen nach scharfen Links- und Rechtskurven natürlich alle ins Ziel, bevor es schließlich ins Bett ging.
Am Samstag starteten dann alle in den traditionell anspruchsvollsten Tag des Probenwochenendes. Holz- und Blechinstrumente probten zunächst getrennt, sodass die beiden Dirigenten auf deren individuelle Herausforderungen eingehen konnten. Hier standen vor allem Klang, Zusammenspiel, Rhythmus und Technik im Vordergrund. Bei der anschließenden Gesamtprobe unter der Leitung von Paul Roh war eindrucksvoll zu hören, wie gut sich die einzelnen Stücke über den Tag weiterentwickelt hatten. Auch hier bekamen noch einmal sowohl die Musiker:innen als auch Michael Meyer neue Impulse von unserem Gastdirigenten, der mit seiner Kompetenz, seinem Humor und seiner frischen Herangehensweise das Beste aus allen herauskitzelte.
Das Wochenende wurde dann am Sonntag Vormittag mit einer letzten gemeinsamen Probe beendet, in der der sich Michael Meyer für den Zusammenhalt, die Ausdauer und die große Motivation des Orchesters bedankte. Auch die Musiker waren sich komplett einig: „Das erste Probenwochenende nach der langen Pause war unglaublich effektiv und die Stimmung einfach der Hammer. Es hat allen riesengroßen Spaß gemacht.“ Dieser Spaß an der Musik wird bestimmt auch bei den Schlosskonzerten am 25. und 26. März herauszuhören sein.
Sofia Schimdberger, Januar 2023